Knastkultur

 „Bücherecke aus dem Knast“

Buchvorstellungen Inhaftierter der JVA Siegburg im Rahmen des Programms „Knastkulturwoche 2022“ - 
Eine Kooperation zwischen der JVA Siegburg und der Stadtbibliothek Siegburg


Neben der Durchsetzung des Freiheitsentzugs ist das Ziel des Justizvollzugs, Inhaftierte auf das Leben nach der Haft vorzubereiten und den negativen Folgen der Haft entgegenzuwirken.

Genau hier setzt das Kooperationsprojekt „Bücherecke aus dem Knast“ der JVA Siegburg und der Stadtbibliothek Siegburg an. Indem Inhaftierte die Möglichkeit erhalten, sich mit Literatur aus der Bibliothek auseinanderzusetzen, eröffnen wir ihnen „neue Welten“ und geben ihnen mit dem Projekt eine öffentliche Bühne, auf der sie ihr Interesse an Literatur einer breiten Öffentlichkeit präsentieren können. Das Projekt wurde durch Herrn Gieseking (JVA Siegburg) initiiert und verdeutlicht, dass es sich trotz der Fehltritte und Straftaten bei Inhaftierten um Menschen mit Interessen und Begabungen handelt, die eine „zweite Chance“ verdienen. Das Projekt möchte dazu beitragen, Vorurteile abzubauen und die Wiedereingliederung Inhaftierter in die Gesellschaft zu unterstützen.

Mit Hilfe eines Leitfadens, der durch Frau Herhaus („Auf ein Buch“) und Herrn Druwe (Leiter/Medienpädagoge der Stadtbibliothek) entwickelt wurde, entstanden die nachstehend verlinkten kurzen Buchvorstellungen in Form von Audiobeiträgen, in denen Inhaftierte ihre Lieblingsbücher vorstellen. Die Stadtbibliothek bietet neben der Expertise in Sachen Buchvorstellung als Literaturort einen Rahmen, die entstandenen Werke zu präsentieren. Neben der Bewerbung der Internetplattform gibt es die Möglichkeit die entstandenen Werke vor Ort in den Sonicchairs der Bibliothek anzuhören. Außerdem stehen die vorgestellten Werke zur Ausleihe bereit.

Wie soll es weiter gehen?

Die Initiative soll nicht auf Siegburg beschränkt bleiben. Frau Herhaus, Herr Druwe und Herr Gieseking sind sich darüber einig, dass das Projekt fortgeführt werden sollte. Der nunmehrige Start des Projekts soll daher gleichzeitig ein Aufruf an andere Justizvollzugsanstalten und Bibliotheken sein, sich an diesem Projekt zu beteiligen, denn die „Freiheit beginnt im Kopf“, wie es Frau Hassel, Veranstaltungsleiterin der Stadtbibliothek Siegburg, formuliert.

 

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