Stadtbibliothek Siegburg

Chronik

Die Geschichte der Bibliothek

 

18.10.1942: Eröffnung der Stadtbücherei
Mitten im Krieg, am 18. Oktober 1942, eröffnet Siegburg seine erste Stadtbücherei in einem angemieteten Ladenlokal Ecke Ringstraße/Bahnhofstraße. Die Kunden werden an einer Theke bedient, selbst aussuchen und anschauen kann man sich die Bücher nicht. 


1944/1945: Das Büchereigebäude wird zerstört
Die Stadtbücherei ist gerade mal zwei Jahre alt, als das Gebäude Ende 1944 durch Bombenangriffe stark beschädigt wird. Im März 1945 sorgt Artilleriebeschuss für das endgültige Aus.


1945–1962: Vorübergehender Umzug
Nach den Angriffen ist das Gebäude der Stadtbücherei nicht mehr nutzbar. Die Bücherei muss mit den geretteten Büchern ausquartiert werden. Nach dem Krieg sinkt der Buchbestand erst einmal stark. Der Grund: die nationalsozialistische Propaganda hat bislang einen erheblichen Teil des Buchbestands ausgemacht, nun wird er entnazifiziert und viele Bücher aussortiert. Bis 1962 zieht die Stadtbücherei mehrfach in behelfsmäßige Räume um, unter anderem in die Stadtkasse, ins Rathaus und ins Wirtschaftsamt. 


18.10.1962: Neueröffnung in der Grimmelsgasse
1962 bekommt die Stadtbücherei ein neues, sehr modernes langfristiges Zuhause in der Grimmelsgasse – mitsamt Lesegarten im Außenbereich mit Teich und Sitzmöglichkeiten. Der Neubau wird von dem Unternehmerpaar Alfred und Eleonore Keller gestiftet. Auf den Tag genau zwanzig Jahre nach der ersten Eröffnung findet die feierliche Einweihung statt. Ebenfalls neu: Erstmals dürfen die Bibliothekskunden an frei zugänglichen Regalen in den Büchern stöbern und sich die Literatur alleine heraussuchen.


Ab 05.11.1962: Zahlreiche neue Kunden und junge Leser
Die neue Stadtbücherei zieht viele neue Kunden an, vor allem die Zahl der jugendlichen Leser steigt rasant. Nach der feierlichen Einweihung Mitte Oktober müssen sich die Kunden allerdings noch bis Anfang November gedulden, bis die neue Bücherei für den Publikumsverkehr öffnet. Diese Zeit braucht das Personal, um den inzwischen immens gewachsenen Buchbestand neu zu erfassen und zu systematisieren.
 

1972: Auszug aus der Grimmelsgasse
Ein wenig länger wäre man schon gerne vor Ort geblieben. Doch die Innenstadt wird saniert, das Büchereigebäude abgerissen. Für die Stadtbücherei bedeutet das einen erneuten Umzug. 


21.08.1972: Ab in die Disko
In der Breite Straße wird ein Ausweichquartier gefunden: Die Stadtbücherei zieht in eine ehemalige Diskothek. Das mag ein wenig ungewöhnlich sein, hat aber Bestand. Rund 600 Quadratmeter stehen zur Verfügung, bis 1989 bleibt die Stadtbücherei hier. 


Januar 1973: Anschaffung eines Bücherbusses
Ungefähr zeitgleich mit dem Umzug in die Diskothek wird ein Bücherbus angeschafft, der die äußeren Stadtgebiete anfährt. Er bietet Platz für ca. 2.000 Bände, die aus dem Angebot der Bücherei in der Breite Straße entnommen und alle drei Wochen gewechselt werden. Vor allem Senioren und Kinder sind rege Nutzer.
 

1978/79: Ein fester Platz in der Schule
Ende der 70er Jahre bekommt die Stadtbücherei einen Ableger: Im Schulzentrum Neuenhof wird eine Schulbibliothek eingerichtet.


1982: Die Bücherei wird 40 
In der ehemaligen Disko wird (wieder) gefeiert: Zum 40-jährigen Jubiläum der ersten Büchereieröffnung gibt es ein großes Fest.


1985/86: Neuer Ort, neuer Name
Mitte der 80er Jahre beginnen die Planungsarbeiten für ein neues Gebäude an einem neuen Standort. Die Stadtbücherei soll aufgrund ihrer Medienvielfalt außerdem in Stadtbibliothek umbenannt werden.


10.06.1989: Neueröffnung am heutigen Standort
Im Juni 1989 zieht die neue Stadtbibliothek an ihren heutigen Standort. Das neue Gebäude in der Griesgasse wird feierlich eröffnet.


1999: Selbstständiger, innovativer, digitaler
Nach dem Einzug ins neue Gebäude wird die Stadtbibliothek immer selbstständiger, innovativer und digitaler. Ein Schritt ist unter anderem die Gründung der Stadtbibliothek Siegburg GmbH in Zusammenarbeit mit der ekz.bibliotheksservice GmbH. Stück für Stück werden in den kommenden Jahren immer mehr digitale Medien angeschafft, aus dem reinen Bücherhaus wird eine vielfältige Mediathek.


08.09.2001: Die Bibliothek wächst
Ende des Jahrtausends ist die Stadtbibliothek Siegburg die meistbesuchte Bibliothek im Rhein-Sieg-Kreis, schon bald platzt sie – trotz des neuen Standorts – aus allen Nähten. 500 Quadratmeter zusätzliche Fläche sollen Abhilfe bringen: Zwölf Jahre nach Einzug in die Griesgasse wird im September 2001 ein neuer Anbautrakt eröffnet. Außerdem werden RFID-Technologie und Selbstverbucher eingeführt.


2004: Das Schulzentrum übernimmt die Schulbibliothek
Es ist eine kleine Trennung, aber auch ein großer Gewinn: Die Schulbibliothek wird dem Schulzentrum Neuenhof zur Selbstverwaltung übergeben.


November 2008: Urlaubs-Feeling zieht ein
Der Kinder- und Jugendbereich wird komplett neu gestaltet, unter anderem mit Strandkörben, Spielzonen und gemütlichen Leseecken im maritimen Look – passend zum bereits vorhandenen Piratenschiff. 


2010/2011: Neue städtische Struktur
Die Stadt Siegburg nimmt einige strukturelle Änderungen vor, in deren Zuge auch die Stadtbibliothek Siegburg GmbH aufgelöst wird. Die Stadtbibliothek wird Fachbereich der Stadtbetriebe Siegburg AöR.


10.05.2014: Alles neu macht der Mai
Die Stadtbibliothek wird komplett umgebaut und saniert – und das in nur fünf Monaten. Im Mai 2014 feiert sie ihre Wiedereröffnung. Neu ist unter anderem die direkte Verbindung zwischen Stadtbibliothek und Stadtmuseum: Eine große Glastür unterstreicht ab sofort die enge Verbindung der beiden Häuser, die nun zusammen ein großes Kulturhaus bilden. Außerdem wird die automatische RFID-Verbuchung ausgebaut: Die Bibliothek bekommt neue Rückgabeautomaten im Innen- und Außenbereich. Auch ein neues, interaktives 3-D-Leitsystem wird eingeführt, das es den Bibliotheksnutzern noch einfacher macht, sich im Haus zu orientieren.


Ab 2014: Wohnzimmer der Stadt
Die neue Bibliothek ist moderner, gemütlicher, vielfältiger. Als „Wohnzimmer der Stadt“ versteht sie sich als Treffpunkt und Veranstaltungsort. Ein Ort nicht nur für Bücher, sondern vor allem für den Kontakt von Mensch zu Mensch.


Ab 2019: Professionelle Präsenz auf Instagram & Co.
Digitale Angebote gehören längst zum Repertoire der Stadtbibliothek, jetzt wird die Präsenz in den digitalen Medien noch einmal professionell ausgebaut. Dafür wird mit einem Social-Media-Manager die erste nicht-bibliothekarische Fachkraft eingestellt.


2020: Ausbau des medienpädagogischen Angebots
Das klassische Angebot mit Kursen und Führungen ist in den letzten Jahren digital erweitert worden, nun nimmt die medienpädagogische Arbeit noch einmal richtig Fahrt auf – von der Online-Rallye bis zum Programmier- und Robotik-Workshop. Mit einem Medienpädagogen wird die zweite nicht-bibliothekarische Fachkraft eingestellt.


2021: Pop-up-Events und Außer-Haus-Bibliothek
Die Corona-Pandemie hat die Einführung vieler Neuerungen beschleunigt. Unter dem Motto „Die Bibliothek goes to ...“ steht unter anderem die aufsuchende Bibliotheksarbeit im Vordergrund. Damit finden Angebote der Bibliothek nicht mehr nur im Bibliotheksgebäude statt, sondern werden zu den Kunden gebracht – zum Beispiel durch Schulbesuche und Pop-up-Events im ganzen Stadtgebiet.


Juli 2023: Einführung ePayment und online-basierte Ausweisverlängerung
Zahlungen von Bibliotheksgebühren können ab sofort auch online per ePayment vorgenommen werden. Die Einführung des ePayments ebnet darüber hinaus den Weg für die selbstständige Ausweisverlängerung über das Online-Benutzerkonto, welche zusammen mit der Online-Zahlung freigeschaltet wurde.

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